LINOLEUM
Das Linoleum wurde Ende des 19. Jahrhunderts erfunden und hat sich vor allem als Material für Bodenbeläge schnell etabliert und gehört seit dem zu den führenden elastischen Bodenbelägen.
Als nachhaltiges Naturmaterial ist das Produkt vor allem bei umweltbewussten Bauherren sehr beliebt.
Vorteile
Leinöl-Böden sind schwer entflammbar, hemmen den Trittschall, laden sich nicht elektrisch auf (antistatische Wirkung) und wirken durch das oxidierte Leinöl (Linoxin) sogar antibakteriell. Außerdem punkten sie durch eine sehr gute farbliche Beständigkeit – auch bei Sonnenbestrahlung – und reagieren unempfindlich auf Öle, Fette und die meisten sonstigen chemischen Beanspruchungen.
Materialien
In Europa ist die Zusammensetzung von Linoleum durch die Norm EN 548 („Elastische Bodenbeläge – Spezifikation für Linoleum mit und ohne Muster“) genormt. Die wichtigsten Bestandteile des Naturprodukts sind oxidiertes Leinöl (etwa 32 %) und Naturharze (8 %). Hinzu kommen organische Füllstoffe wie Kork- oder Holzmehl (40 %) sowie anorganische Füllstoffe wie Kalksteinpulver und Farbpigmente (20 %). Leinöl ist das natürliche Öl der Leinpflanze, die bekannter unter dem Namen Flachs ist. Der lateinische Ausdruck für Leinöl ist übrigens „oleum lini“. Davon leitet sich der Kunstname Linoleum ab. Statt Leinöl verwendet man für Linoleum heute mitunter auch andere pflanzliche Öle, vor allem Sojaöl. Auch dann bleibt der Belag ein Naturmaterial, das keine gesundheitsschädlichen Stoffe ausdünstet.
Hinweis
Eher ungeeignet ist Linoleum allerdings für Nassräume. Das Naturmaterial ist nämlich feuchtigkeitsempfindlich und kann bei größerer Nässebeanspruchung verrotten oder aufquellen wie Holz. Apropos verrotten: Diese Eigenschaft verweist zugleich auf einen Vorteil des Materials. Altes Linoleum ist nämlich biologisch abbaubar, man kann es kompostieren.
Verarbeitung und Pflege
Traditionelle Linoleum-Rollenware wird vollflächig auf dem Untergrund verklebt. Das ist eine anspruchsvolle Arbeit für professionelle Bodenleger. Schon bei der Untergrundvorbereitung können Laien viel verkehrt machen. Außerdem müssen die Fugen zwischen den Linoleumbahnen speziell versiegelt werden, damit keine Feuchtigkeit unter den Belag dringen kann.
Früher erforderten Linoleumböden eine regelmäßige, ziemlich aufwändige Pflege. Man musste sie regelmäßig mit Wachs bohnern, damit sie resistent gegen Verschmutzungen wurden beziehungsweise blieben. Modernes Linoleum wird von den Herstellern dagegen schon im Werk mit einer dauerhaften Schutzschicht versiegelt. Das hat die Pflege der Böden deutlich vereinfacht. Die wichtigen Linoleum - Hersteller haben zu dem eigene Pflegeproduktserien am Markt, damit der Belag seiner Langlebigkeit gerecht werden kann.
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